Schlosspark Königswartha – Gartendenkmalpflegerische Rahmenzielstellung
Königswartha hat mit seiner Entwicklung von einer Warte über eine Burganlage bis hin zum ländlichen Rittergut eine weit in die Vergangenheit der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft reichende Geschichte. Damit einhergehend ist die Historie vieler regionaler Adelsgeschlechter, u.a. die der Familien von Schleinitz, von Haugwitz, von Dallwitz und von Rabenau, verbunden. Ein herausragender Vertreter in der Besitzfolge des Rittergutes war Johann Friedrich Carl Graf von Dallwitz, ein zur damaligen Zeit hochgebildeter Mann. Sein besonderes Interesse galt den Künsten und Wissenschaften. Durch ihn wurde der Neubau des Schlosses und die Parkgestaltung um 1780 in Königswartha veranlasst und somit der Grundstein der Gestaltung gelegt, wie wir die Anlage heute noch erleben.
Eine hohe Bedeutung kommt dem Park durch seine gartenkünstlerische Gestaltung zu. Der Park stellt eine ländliche Parkanlage dar, welche sich in ihren Grundstrukturen und Grundelementen seit der Anlageentstehung um 1780 erhalten hat. Insgesamt besteht mit Königswartha ein äußerst selten so geschlossen erhaltenes Beispiel frühklassizistischer Bau- und Gartenkunst nach englischem Vorbild in Sachsen.
Hervorzuheben sind außerdem die barocken Sandsteinskulpturen am Schloss, sowohl die 4 an der Südfassade, deren Geschichte schon länger mit dem Schlosspark verbunden ist, als auch die 6 Figuren an der Nordfassade des Schlosses, die nach 1945 aus Luga nach Königswartha kamen. Alle Skulpturen sind beachtliche Werke sächsischer Meister. Besonders wertvoll sind jedoch die Lugaer Figuren. Sie werden der Werkstatt von Balthasar Permoser (1651-1732) zugeschrieben.
Der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Niederlassung Bautzen, beauftragte das Büro Prugger Landschaftsarchitekten mit der Erstellung einer umfassenden Gartendenkmalpflegerischen Rahmenzielstellung als Grundlage für die spätere Sanierung der Parkanlage, welche im Zuge der Maßnahme „Energetische Sanierung Schloss und Internat der Fischereischule Königswartha“ durchgeführt werden soll. Als Vorplanung der Realisierung wurde parallel der Zielstellung eine Machbarkeitsstudie für die Freianlagen vorgelegt.
Planung: 2016-2018