Brückenpark Görlitz, Teil 1 – Stadtpark
Die Stadt Görlitz besitzt mit dem denkmalgeschützten Stadtpark eine wertvolle Erholungsfläche in Altstadtnähe, welche die größte zusammenhängende Grünfläche der Stadt darstellt. Er ist ein Beispiel für einen Landschaftspark des 19. Jahrhunderts, welcher sich in seinen Teilbereichen fortlaufend weiterentwickelt hat.
Gegenstand dieser Planung waren die Teilbereiche Rosenterrasse, Rondell am Park-Café, Rhododendronhang und das Umfeld am Meridianstein. Für diese Areale wurden die denkmalpflegerischen Ziele fortgeführt und konkretisiert.
Schäden im Wegesystem, den Ausstattungen und der Vegetation, welche im Laufe der Zeit durch die intensive Nutzung des Parks durch die Görlitzer Bürger und die zunehmenden Besucher der Stadt entstanden, erforderten eine, aufgrund des hohen Denkmalwertes der Anlage, besonders sensible Sanierung, für welche im Vorfeld umfangreiche Recherchen zur Geschichte und Entwicklung des Stadtparks stattfanden. Als Grundlage dafür diente eine bereits im Jahr 2010 durch den Stadtrat beauftragte denkmalpflegerische Studie, in der unterteilt nach Teilbereichen Sanierungsmaßnahmen unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten festgelegt wurden.
Neben der Rekonstruktion der Bereiche um das Rondell und am Meridianstein anhand historischer Plangrundlagen, lag ein Hauptaugenmerk auf der Sanierung der Rosenterrasse. Diese ursprünglich im 19. Jahrhundert angelegte Anlage wurde nach dem Zweiten Weltkrieg unter der Federführung des damals in Görlitz amtierenden Gartendirektors Henry Kraft umgestaltet. Unter tatkräftiger Unterstützung der Görlitzer Bürger im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes entstand zwischen 1957 und 1959 eine terrassierte Anlage mit Pergola, Sandstein-Sonnenuhr und einer üppigen Pflanzung aus Rosen und Polsterstauden. Die Wege wurden mit Polygonalplatten befestigt, die Stützmauern aus Naturstein aufgesetzt. Es wurde eine für diese Zeit typische Gestaltung geschaffen, welche bis heute in Ihren Grundzügen erkennbar geblieben ist. Überformungen fanden vor allem in der Bepflanzung statt. Pergola, Mauern, Stufenanlagen, Polygonalplatten und die Sonnenuhr aus Sandstein waren mit der Zeit marode geworden oder zeigten Verwitterungsschäden und wurden innerhalb der Baumaßnahme, unter Mitwirken eines Bildhauers, saniert.
Weiterhin wurde unter Auswertung historischer Fotografien aus den 1950er und 1960er Jahren die ursprüngliche Pflanzenverwendung in Anlehnung an die Gestaltung von Henry Kraft wiederhergestellt. So werden heute die Terrassen wie einst durch Rosenpflanzungen flankiert, in deren Mitte ein „Meer“ aus Polsterstauden hinab fließt.
Planung: 2015 bis 2017
Realisierung: 2017 bis 2018